Was wäre, wenn …?

In diesem Blog-Beitrag wollen wir Sie zu einem Gedankenspiel einladen – Was wäre, wenn…? Der Beitrag soll eine Anregung zum Nach- und Weiterdenken sein, in dem er Fragen aufwirft, Impulse setzt, ohne Antworten zu geben oder Ideallösungen aufzuzeigen.

Inhaltsverzeichnis

 

Bewusstsein für Ausdrucksweise und Wortwahl

Was wäre, wenn wir bei unserer Ausdrucksweise und Wortwahl besser darauf achten würden, was wir sagen und was dadurch in den Köpfen der EmpfängerInnen entsteht?

Ein Beispiel: „Ein Unternehmen macht Verluste.“ Häufig kommt dann in unseren Köpfen an: „Das Unternehmen schreibt rote Zahlen.“ Doch stimmt das wirklich? Der Satz, dass das Unternehmen Verluste macht, beschreibt oftmals nur, dass damit Umsatzrückgänge gegenüber dem Vorjahr gemeint sind. Oder dass die Marge geringer geworden ist. Das Unternehmen schreibt immer noch schwarze Zahlen und weist Gewinne auf. Sie sind nur nicht mehr so hoch, wie im Vorjahr.

Was würde sich ändern, wenn wir diese Fakten korrekt in unserer Sprache ausdrücken würden?

 

Abgrenzung von Befürchtungen, Meinungen und Fakten

Was wäre, wenn wir unsere Befürchtungen und Meinungen klar als diese deklarieren würden, anstatt sie mit Fakten zu vermischen?

Ein Beispiel: „Wir werden im Winter sicher ...“ Fakten liegen immer in der Vergangenheit oder Gegenwart. Wie können wir also sicher sein, dass „wir im Winter …“? Besser wäre es, wenn wir korrekt beschreiben würden, um was es geht und auch unsere Befürchtungen als Befürchtungen deklarieren. Aufgrund der Tatsache X und der Tatsache Y befürchte ich, dass wir im Winter…“

Was würde das verändern?

 

Diversität umfassend betrachtet

Was wäre, wenn Diversität mehr als nur ein Schlagwort wäre und im Unternehmensalltag umfassend Anwendung finden würde? Und wenn Diversität nicht nur im Team, im Miteinander, sondern auch mit Blick auf die Produktpalette, den Lieferanten eine hohe Bedeutung hätte?

Ein Beispiel: Wir wissen zwischenzeitlich, dass Monokulturen anfälliger sind. Ein reiner Fichtenwald regeneriert beispielsweise langsamer, als ein Mischwald.

Was wäre, wenn wir diese Erkenntnis auf unser unternehmerisches Tun ausrichten würden?

 

 

Zukunftsorientierung und Mitarbeiter-zufriedenheit als Erfolgsmessung

Was wäre, wenn Manager nach Kriterien, wie Nachhaltigkeit, Regionalität, Zukunftsorientierung und Mitarbeiterzufriedenheit bezahlt werden würden und nicht hauptsächlich Gewinnerzielung und Zufriedenheit der Aktionäre im Fokus steht?

Ein Beispiel: Die gute alte „Balanced Scorcard“ hatte unterschiedliche Felder definiert z.B. finanzielle Kennzahlen, Kundenperspektive, interne Prozesse und Lern- und Entwicklungsperspektive. Aktivitäten eines Unternehmens oder einer Organisation wurden mit Blick auf die Balanced Scorecard ausgerichtet und auch der Erfolg der Aktivitäten daran gemessen. Ziel war es, dass Strategien und daraus abgeleitete Aktivitäten auf möglichst alle Felder eine positive Auswirkung haben. Heute scheint es häufig so zu sein, dass ein Problem im Fokus ist und dies die Entscheidungsgrundlage darstellt. Dies führt dann zu radikalen und oftmals schwer nachvollziehbaren Kurswechsel in der Ausrichtung.

Was wäre, wenn jedes Unternehmen und jede Organisation mit allen Beteiligten eine eigene Balanced Scorecard entwickeln würde und dies die Grundlage für ausgewogene Entscheidungen und Strategien wäre?

 

Gefahren von Vorurteilen

Was wäre, wenn wir nicht so schnell Urteile über andere fällen würden?

Andere Menschen und deren Handlungen zu beurteilen, hilft uns, die Welt um uns herum einzuordnen. Es bedeutet aber auch, dass wir dabei unsere eigenen Maßstäbe ansetzen und uns aufgrund unserer Gedanken, Gefühle eine Meinung über jemanden bilden. Häufig geschieht das vorschnell. Nur selten haben wir genug Informationen um uns wirklich eine Meinung bilden zu können. Und häufig geht es uns auch gar nichts an. Was wäre, wenn wir nicht so schnell Urteile über andere fällen würden und uns fragen würden, warum wir das tun und was das über uns selbst aussagt?

Beispiel:  Sie sehen eine Frau, die mit ihrem Smartphone telefoniert, während Sie ein weinendes Kind im Kinderwagen vor sich herschiebt. Es ist früh Abends. Sie könnten denken: „Unglaublich, dass sie sich nicht um das Kind kümmert, sondern telefoniert.“ „Klar, dass das Kind weint, wenn es so wenig Aufmerksamkeit bekommt.“ „Vielleicht würde das Kind im Bett schlafen, anstatt zu schreien.“ „Die Mütter von heute…“. Vielleicht ist es auch die Babysitterin, die sich nicht anders zu helfen weiß, die vielleicht gerade mit der Mutter telefoniert und hofft, dass das Kind sich durch den Spaziergang beruhigt.“

Was wäre, wenn wir nicht so schnell Urteile über andere fällen würden? Was, wenn wir uns überlegen würden, ob uns das überhaupt etwas angeht?

 

Positive Nachrichten in den Fokus rücken

Was wäre, wenn Nachrichtenkanäle verpflichtet wären, auch positive Nachrichten zu bringen.

Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, in den Abendnachrichten würde auch über die Erfolge des Tages berichtet werden. Es gäbe eine Kategorie „Gutes auf der Welt“ oder eine Kategorie „Menschen, die die Welt besser machen“.

Wenn beispielweise berichtet wird, dass ein Abfallprodukt, das bei der Apfelsaftherstellung anfällt, zu einem haltbaren Lederimitat verarbeitet wird und dieses Produkt einem Echt- oder Kunstleder in Nichts nachsteht.

Wie würde es Ihnen gehen, wenn Sie im Rahmen von Nachrichtensendungen über solche positiven Ereignisse informiert werden würden?

 

Selbstverantwortung statt Kontrolle im Führungsalltag

Was wäre, wenn Führungskräfte den Fokus alter Managermodelle verlassen würden - wenn nicht Kontrolle vorherrschen würde, sondern Führungskräfte die Selbstständigkeit Ihrer MitarbeiterInnen und Teams aktiv fördern würden?

Ein Beispiel: Noch immer gibt es Führungskräfte, die den hierarchischen Weg gehen oder sich an klassischer Führung orientieren. Führungskräfte, die alleinige Entscheidungsträger sind, Aufgaben verteilen und kontrollieren. In einer Welt, die von ständigen Veränderungen, Fachkräftemangel und komplexen Herausforderungen geprägt ist,  kommen Führungskräfte häufig mit bisherigen Führungsstilen an ihre Grenzen.

Was wäre, wenn die Führungskraft nicht die Aufgaben zuweist, sondern die Teammitglieder untereinander abstimmen, wann was von wem bearbeitet wird? Was wäre, wenn die Teammitglieder in einem festgelegten Rahmen selbst Entscheidungen treffen würden? Was, wenn die Führungskräfte sich eher als Teamentwickler oder Coach verstehen würden?

 

Was wäre, wenn wir uns selbst nicht so wichtig nehmen würden, sondern das Wir und die Gemeinschaft in den Fokus rücken?

 

Welches „Was wäre, wenn…?“ beschäftigt Sie?

 

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