Kreativität – der Weg zu neuen Denk- und Lösungsansätzen

Die meisten Menschen verbinden Kreativität mit KünstlerInnen. Kreativität beschränkt sich jedoch nicht nur auf Malen, Schauspielerei oder Bildhauerei. Kreativität wird überall dort gebraucht, wo es darum geht, neue Wege, neue Lösungen und neue Ideen zu finden. Deshalb ist Kreativität in fast allen Bereichen unseres Lebens nutzbringend. Berufliche Herausforderungen und Zeitdruck stehen dem Einfallsreichtum leider oft im Weg. Aus diesem Grund ist es wichtig die Kreativität durch spezielle Übungen und Techniken zum Fließen zu bringen.

Gründe, warum Kreativität im Arbeitsalltag wichtig ist:

  • Kreatives Denken erhöht die Flexibilität, dadurch werden Denkblockaden und Stress vermieden.
  • Kreativität fördert die Gelassenheit in schwierigen und anspruchsvollen Situationen.

 

Kreativität – jeder besitzt sie, aber nicht jeder nutzt sie.

 

Inhaltsverzeichnis

Was ist Kreativität?

Das Wort Kreativität leitet sich aus dem lateinischen „creare“ ab, was so viel heißt wie „schaffen“, „gebären“, „erzeugen“ - also schöpferisch tätig sein.

Eine relativ einfache Definition für Kreativität kann folgendermaßen formuliert werden: Beim kreativen Problemlösen wird durch eine neuartige Reaktion ein gegebenes Problem gelöst.

Diese Definition enthält zwei wesentliche Faktoren:

  1. Der Neuheitsgrad der geschaffenen Lösung wird betont.
  2. Die Neuartigkeit als solche ist nicht hinreichend, denn die Reaktion muss das vorliegende Problem tatsächlich lösen.

 

Zusammenfassend kann Kreativität als Fähigkeit definiert werden, Informationen anders als üblich zu kombinieren, also die Elemente eines Problemfeldes oder eines Wahrnehmungs-bereiches zusammen mit früher aufgenommenen Erfahrungs-elementen zu neuen, sinnvollen Mustern zu assoziieren.

 

Voraussetzungen für den Einsatz kreativer Methoden

Was ist wichtig, um Kreativität leben zu können?

  • Es muss möglich sein, eine Aufgabe/Schwierigkeit von verschiedenen Blickwinkeln aus zu betrachten.
  • Es darf nicht zu früh analysiert werden.
  • Eine Vielzahl von Einfällen/Gedanken müssen toleriert werden.
  • Es darf keine Angst vor Fehlern geben. Es braucht Courage zum Risiko und auch zum Reinfall.
  • Es bedarf einer lockeren und entspannten Atmosphäre.
  • Das Bedürfnis nach analytischem Denken und gesunden Menschenverstand muss vorübergehend zurückgestellt werden.
  • Wertestrukturen und persönliche Denkweisen müssen im Kreativitätsprozess vorübergehend losgelassen werden.
  • Es bedarf einer guten Zusammenarbeit und Verlässlichkeit unter den KollegInnen.
  • Es muss möglich sein, ohne Leistungsdruck an die Aufgabe/Schwierigkeit heranzugehen.

 

 

Das Schema des kreativen Denkens

Der Ablauf eines kreativen Denkprozesses kann in vier Phasen eingeteilt werden. Diese vier Phasen sind:

  • Vorlaufphase
  • Ideen generieren
  • Ideen bewerten
  • Ideen umsetzen

 

Die vier Phasen können im Prozessablauf klar voneinander abgegrenzt und zeitlich nacheinander geordnet werden. Im Folgenden werden die Phasen ausführlich beschrieben und durch Übungen ergänzt.

 

Vorlaufphase

Das erste Stadium ist gekennzeichnet durch ein langes und intensives, bewusstes Bemühen. Die Vorbereitungsphase ist die Phase der Problemerfassung, der Sammlung und Ordnung des Wissensmaterials und der inneren Sensibilisierung auf alles, was mit dem Problem zusammenhängt. In dieser Phase sind die Fähigkeit und die Bereitschaft wichtig, unvoreingenommen an eine Problemsituation heranzugehen, sie durch sinnvolles Fragen allmählich in ihre Einzelheiten zu zerlegen und zu strukturieren.

 

Fragen zur Problemanalyse

  • Weshalb ist das Problem von Bedeutung?
  • Wer ist von dem Problem betroffen?
  • Wodurch entsteht das Problem?
  • Wann wurde das Problem akut?
  • Worauf kommt es besonders an?
  • Was erschwert das Problem?
  • Welche Folgen könnte das Problem haben?
  • Wie viele Teilprobleme sind zu unterscheiden?
  • Womit hat man das Problem schon zu lösen versucht?

 

Ideen generieren

In der Phase „Ideen generieren“ kommen die Kreativitätstechniken zum Tragen. Diese stellen wir Ihnen im Punkt 4 Übungen zur Förderung von Kreativität vor.

 

Ideen bewerten

Nach dieser Phase müssen die neuen Lösungen bewertet werden. Hier sind die transparente und vollständige Strukturierung der neuen Lösung und die Dokumentation des neuen Ganzen sehr wichtig.

 

Ideen umsetzen

Nach der Bewertung muss die beste Idee ausgearbeitet und in die entsprechende Situation integriert werden. Das bedeutet oft mühevolle Kleinarbeit. Auf der menschlichen Ebene ist jetzt Ausdauer, Beharrlichkeit, Geduld und die Widerstandfähigkeit gefragt, um den oft langsamen Fortschritt der Realisierung ertragen zu können. In der Phase Umsetzung ist die Gefahr, dass gute Einfälle durch Gegenwind von außen oder Schwierigkeiten wieder verworfen werden.  Die gefundenen Lösungsansätze bedeuten oft noch nicht die völlige Lösung eines Problems. Daher müssen gewonnene Einsichten intensiv und kontinuierlich auf Machbarkeit überprüft und eventuell angepasst werden.

 

Übungen zur Förderung von Kreativität

Das Warum-Warum-Diagramm identifiziert die Probleme systematisch. Das sichtbare Symptom, der offen liegende Aspekt wird links auf einen Bogen Papier geschrieben. Es geht darum, die Sachlage immer detaillierter darzustellen.

 

Warum-Warum-Diagramm

Beschreiben Sie das sichtbare Problem auf der linken Seite des Diagramms. Bauen Sie rechts davon einen Entscheidungsbaum für mögliche Problemursachen auf. Fragen Sie immer wieder „Warum“? Setzen Sie den Prozess so lange fort, bis Sie mit der erreichten detaillierten Problembeschreibung einverstanden sind. Das Warum-Warum-Diagramm kann sehr gut zur Problemidentifizierung und -analyse eingesetzt werden, da ein sehr tiefgehender und detaillierter Grad der Problembeschreibung erreicht wird.

Anschließend folgt das Wie-Wie-Diagramm. Es sollen nun die notwendigen Schritte für die Umsetzung einer Problemlösung ermittelt und festgehalten werden.

Auf der linken Seite des Diagramms werden Lösungsalternativen in einer deutlichen und verständlichen Form dargestellt. Rechts daneben folgen die detaillierten Arbeitsschritte. Bei jeder aufgeführten Lösung ist die Frage nach dem „Wie?“ zu stellen und mit einem detaillierten Aktionsplan zu beantworten.

 

Wie-Wie-Diagramm

Beginnen Sie mit der ersten festgelegten Lösungsalternative. Fragen Sie nach dem „Wie?“: „Wie kann die Lösung in die Tat umgesetzt werden?“ Die entsprechenden Möglichkeiten werden nach rechts verzweigt in einem Entscheidungsbaum aufgeführt.

Verfeinern Sie diese ersten (groben) Antworten wiederum mit einer Wie-Frage, um entsprechende Aktionsschritte darzulegen. So erreichen Sie genauere Anweisungen zu den Implementierungsschritten. Sie können diesen Prozess nach rechts so lange fortführen, bis der Aktionsplan ausreichend deutlich und detailliert beschrieben ist und alle Beteiligten damit einverstanden sind. Das Wie-Wie-Diagramm eignet sich, um Realisierungsmöglichkeiten für gegebene Lösungsalternativen zu entwickeln.

Diese Vorgehensweise bietet die Möglichkeit, die Ganzheitlichkeit eines Problems und seiner Lösungsmöglichkeit mit einem Blick zu erfassen. Nachteil: Die Erstellung kann sehr zeitaufwendig sein.

 

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